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ICSI im natürlichen Zyklus

Die ICSI im natürlichen Zyklus ist eine moderne Methode, die komplett oder nahezu ohne Hormongaben auskommt und sich optimal an Ihren Körperrhythmus anpasst.

Die ICSI im natürlichen Zyklus in Kürze

Bei der ICSI im natürlichen Zyklus wird – anders als bei der klassischen ICSI –auf eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke verzichtet. Sie hilft vor allem bei Einschränkungen der männlichen Fruchtbarkeit und eignet sich besonders für Frauen, die auf eine Hormongabe verzichten möchten oder aus gesundheitlichen Gründen auf diese verzichten sollten.

Voraussetzung ist, dass der Körper im natürlichen Zyklus Eizellen bildet und keine hohe Anzahl an Eizellen benötigt wird. Es reift nur eine Eizelle heran, in die ein ausgewähltes Spermium injiziert wird.

Die ICSI

im natürlichen Zyklus ermöglicht Ihnen eine hormonarme oder hormonfreie Kinderwunschbehandlung.

Wann Ihnen eine ICSI im natürlichen Zyklus helfen kann

Diese Methode kann Ihnen bei der Erfüllung Ihres Kinderwunsches helfen, wenn die folgenden Bedingungen und Ursachen zutreffen:

icon-spaeter

Sie haben einen regelmäßigen Zyklus und Eisprung

icon-hormonfrei

Sie benötigen keine hohe Anzahl an Eizellen und möchten oder müssen aus gesundheitlichen Gründen auf eine hormonelle Stimulation verzichten

icon-spermienqualitaet

Bei Einschränkungen der Samenqualität (z.B. niedrige Spermienzahl, schlechte Beweglichkeit oder ungünstige Form)

icon-lagerung

Nach erfolgter TESE (Entnahme der Spermien aus dem Hoden) und anschließender Kryokonservierung der Spermien

icon-fruchtbarkeitsstoerung

Befruchtungsversagen bei IVF trotz eines normalen Samenbefundes

Ablauf der ICSI im natürlichen Zyklus

1

Voruntersuchungen und Behandlungsstrategie

Im Vorfeld führen wir gründliche Blut- und Ultraschalluntersuchungen durch und erstellen ein Spermiogramm. Auf Grundlage dieser Untersuchungsergebnisse entwickeln wir gemeinsam Ihre individuelle Behandlungsstrategie und besprechen den Ablauf der ICSI im natürlichen Zyklus.

2

Eizellreifung ohne hormonelle Stimulation

Anders als bei der klassischen ICSI wird keine Hormonstimulation durchgeführt. Um den idealen Entnahmezeitpunkt für die Eizelle zu ermitteln, wird die natürliche Reifung einer einzelnen Eizelle durch Hormon- und Ultraschallkontrollen überwacht.

3

Auslösen des Eisprungs bei Bedarf

Sollte die punktgenaue Auslösung des Eisprungs durch eine kleine Hormongabe unterstützt werden, wird das Präparat exakt zum optimalen Zeitpunkt verabreicht. Dies ist aber nicht zwingend notwendig.

4

Eizellentnahme (Follikelpunktion), Spermienaufbereitung und Befruchtung

Wenn die Eizelle durch natürliche Reifung oder eine geringe Hormongabe bereit zur Entnahme ist, wird eine dünne Nadel an einer vaginalen Ultraschallsonde angebracht. Unter Ultraschallsicht führen wir die Nadel behutsam in die Eierstöcke ein, um die Eizellen zu entnehmen.

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Damit der Vorgang für Sie angenehmer ist, erhalten Sie eine leichte und kurze Schlafnarkose.

Am Tag der Eizellentnahme benötigen wir auch die Spermien. Wir bereiten die Samenprobe in unserem Labor auf und injizieren in die Eizelle ein ausgewähltes Spermium.

5

Kultivierung der befruchteten Eizelle

Hat sich die Eizelle befruchten lassen, so kann ihre weitere Entwicklung für bis zu 5 Tage beobachtet werden. Bei Bedarf erhalten Sie zur Unterstützung der zweiten Zyklushälfte Medikamente, die den Prozess günstig beeinflussen.

6

Einsetzen des Embryos in die Gebärmutter (Embryonentransfer) und Kryokonservierung

2 bis 5 Tage nach der Eizellentnahme wird der Embryo zurück in die Gebärmutter gesetzt. Hierbei wird ein dünner Katheter durch die Scheide und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Der Prozess dauert in der Regel nur wenige Minuten und ist schmerzfrei.

7

Schwangerschaftstest

14 Tage nach dem Einsetzen des Embryos führen wir einen Schwangerschaftstest durch und überprüfen, ob Sie schwanger geworden sind.

Zwei Labormitarbeiter von Next Fertility Ulm blicken durch zwei Mikroskope.

Die möglichen Risiken einer ICSI im natürlichen Zyklus

Gewebeverletzungen

Die Eizelle wird durch einen kurzen operativen Eingriff entnommen. Wie bei anderen Operationen auch, kann es hier ebenfalls zu Blutungen, Infektionen und Verletzungen von Nachbarorganen (Blase, Darm) kommen. Diese Komplikationen treten sehr selten auf, die Eizellentnahme ist somit kein gefährlicher Eingriff.

Eileiterschwangerschaften

Eine ICSI wird häufig bei Frauen mit vorgeschädigten Eileitern durchgeführt. Mittels ICSI haben auch diese Frauen gute Chancen auf eine Schwangerschaft, da die Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers geschieht und die Eileiter umgangen werden. Auch wenn der Embryo direkt in die Gebärmutter eingebracht wird, kommt es durch die Bewegungen der Gebärmuttermuskulatur zum „Wandern des Embryos“.

Der Embryo sucht sich also gewissermaßen die Stelle aus, an der er sich einnistet. Eine Bewegung des Embryos kann auch in Richtung der vorgeschädigten Eileiter erfolgen. Dann kann es zur Einnistung des Embryos im Eileiter kommen, was für die Frau potenziell gefährlich sein kann, sofern es erst spät bemerkt wird.

Die Erfolgschancen einer ICSI im natürlichen Zyklus

Bei der ICSI im natürlichen Zyklus steht in der Regel nur eine Eizelle zur Verfügung. Der Vorteil ist jedoch, dass oft die Eizelle mit der besten Qualität heranreift.

Da der Behandlungsablauf einer herkömmlichen ICSI ähnelt, bleiben die Erfolgschancen vergleichbar: Nach Angaben des aktuellen Deutschen IVF-Registers Jahrbuch 2021/2022 betrug die durchschnittliche Geburtenrate pro Embryotransfer bei ICSI und IVF etwa 23,4 %. Diese Rate variiert jedoch stark und ist von den individuellen Ursachen der Kinderlosigkeit sowie vom Alter der Frau abhängig. Bei Frauen unter 32 Jahren liegt die Geburtenrate bei über 30 %, während sie bei Frauen im Alter von 40 Jahren auf etwa 15 % sinkt. Falls ein vorzeitiger Eisprung stattfindet, kann keine Eizelle gewonnen werden.

Im Gegensatz zur herkömmlichen ICSI, bei der oft zwei Embryonen eingesetzt werden, um die Erfolgschancen zu erhöhen, ist dies im natürlichen Zyklus nicht möglich.

„Die ICSI im natürlichen Zyklus ist eine wertvolle Methode für Paare, die auf eine hormonfreie Behandlung setzen möchten.“

Prof. Dr. Karl Sterzik
(Ärztlicher Leiter und Facharzt für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin)

Kosten und Kostenübernahme bei einer ICSI im natürlichen Zyklus

Wenn eine Schwangerschaft auf natürliche Weise ausbleibt, führen wir verschiedenen Untersuchungen bei Frau und Mann durch, um mögliche Ursachen zu erkennen. Die Kosten für diese Untersuchungen werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen in der Regel vollständig übernommen.

Die Kosten für eine ICSI liegen bei gesetzlich versicherten Patienten pro Zyklus etwa zwischen 750 und 850 €. Bei einer ICSI im natürlichen Zyklus entfallen die erheblichen Zusatzkosten für Medikamente. Sie sollten jedoch beachten, dass sich diese Einsparung umkehren kann, wenn mehrere Versuche erforderlich sind. Während bei einer herkömmlichen ICSI oft kryokonservierte Embryonen als Reserve vorhanden sind, die einen erneuten Versuch kostengünstiger machen, entfällt diese Möglichkeit bei einer ICSI im natürlichen Zyklus.

Vor Beginn der Behandlung sollten Sie die Bedingungen und Leistungen Ihrer Krankenkasse prüfen, da die Kostenübernahme je nach Versicherungsart variiert.

Gesetzliche Krankenversicherung

Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich gemäß offiziellen Regelungen mit 50 % an den Kosten für bis zu drei ICSI-Behandlungszyklen. Dies gilt auch für eine ICSI im natürlichen Zyklus. Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • das Paar muss miteinander verheiratet sein
  • Alter der Frau: 25 bis 40 Jahre
  • Alter des Mannes: 25 Jahre bis 50 Jahre
  • die Unfruchtbarkeit wurde ärztlich festgestellt
  • die Erfolgsaussicht der Kinderwunschbehandlung wurden attestiert
  • Ei- und Samenzellen müssen von dem Paar stammen (kein Spendersamen)

 

Auch wenn Sie bereits ein Kind haben, können Sie diese Beteiligung (erneut) in Anspruch nehmen. Einige Krankenkassen haben ihre finanzielle Unterstützung für Kinderwunschpaare aufgestockt. Vergleichen Sie die Leistungen und fragen Sie frühzeitig bei Ihrer Krankenkasse nach.

Private Krankenversicherung

In der privaten Krankenversicherung richtet sich die Kostenübernahme nach dem Verursacherprinzip. Die private Versicherung des Partners, bei dem die Hauptursache für den unerfüllten Kinderwunsch liegt, übernimmt bis zu 100 % der Kosten. Auch wenn ein Partner gesetzlich versichert ist, kann die private Versicherung die Kosten übernehmen. Eine Ehe ist nicht zwingend erforderlich. Da sich die Verträge und Leistungen der privaten Krankenversicherungen unterscheiden, sollten Sie sich frühzeitig bei Ihrer Krankenkasse informieren.

Eine Mitarbeiterin von Next Fertility Ulm steht am Empfang und schreibt etwas in ein Formular.a

Ihr Weg zum Wunschkind

In unserer Praxis finden regelmäßig offene und kostenfreie Infoabende statt – dazu laden wir Sie recht herzlich ein. Gehen Sie den ersten Schritt auf dem Weg zum Wunschkind und lernen Sie in ungezwungener Atmosphäre unsere Ärzte und Behandlungsräume kennen.

FAQ

Wie kann ich mehr über die Kinderwunschbehandlung bei Next Fertility Ulm erfahren?

Wenn Sie mehr über die Kinderwunschbehandlung bei Next Fertility Ulm erfahren möchten, laden wir Sie herzlich zu unseren regelmäßig stattfindenden Infoabenden ein. Für ein individuelles Gespräch oder eine umfassende Beratung vereinbaren Sie einen Termin für ein Erstgespräch.

Was muss ich zum Erstgespräch mitbringen?

Für das Erstgespräch benötigen gesetzlich Versicherte ihre Versichertenkarten sowie für Frau und Mann Überweisungen vom Gynäkologen, Urologen oder Hausarzt. Privatversicherte benötigen keine Überweisung, sollten sich jedoch vorab über die Leistungen ihrer Krankenkasse informieren und vorhandene Untersuchungsergebnisse mitbringen.

Wie lange dauert die Behandlung?

Die Behandlungsdauer einer ICSI im natürlichen Zyklus richtet sich nach Ihrem Körperrhythmus und beträgt damit ungefähr 4 Wochen.

Wie oft muss ich für einen ICSI-Behandlungszyklus in die Praxis kommen?

Die Anzahl der Voruntersuchungen ist abhängig von den individuellen Voraussetzungen. Während der Kontrollphase sind in der Regel 3 bis 4 Untersuchungen erforderlich. Für die Eizellentnahme und den Embryotransfer sind zwei weitere Praxistermine notwendig.

Was ist der Unterschied von einer IVF und einer ICSI im natürlichen Zyklus?

Der Unterschied zwischen IVF und ICSI im natürlichen Zyklus liegt vor allem im Befruchtungsprozess. Während bei der IVF die Eizellen mit den aufbereiteten Spermien in einer Petrischale zusammengebracht werden und die Befruchtung auf natürliche Weise erfolgt, wird bei der ICSI ein einzelnes, ausgewähltes Spermium direkt in die Eizelle injiziert.

Da der Aufwand höher ist, entstehen bei der ICSI-Behandlung mehr Kosten. Eine ICSI ist besonders dann empfehlenswert, wenn die Spermienqualität stark eingeschränkt ist. Bei normaler männlicher Fruchtbarkeit bietet die ICSI im Vergleich zur IVF keinen zusätzlichen Vorteil.

Welche Ausschlusskriterien gibt es für eine ICSI im natürlichen Zyklus?

Eine ICSI im natürlichen Zyklus eignet sich nicht, wenn

  • die Eizellreifung beeinträchtigt ist
  • es häufiger zu vorzeitigen Eisprüngen kommt
  • die Eizellqualität aufgrund des Alters nicht mehr optimal ist
  • die Spermien eine sehr schlechte Qualität haben

 

Im persönlichen Beratungsgespräch klären wir, ob diese Faktoren auf Sie zutreffen und eine ICSI mit Hormongaben Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen kann.