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Warum bekommen wir kein Baby? Diagnose und Unterstützung bei unerfülltem Kinderwunsch

15.04.2025
Zuletzt aktualisiert am 15.04.2025

Das Bild steht stellvertretend für einen unerfüllten Kinderwunsch und zeigt einen Mann der eine Frau im Arm hält. Beide sehen traurig aus.

Ein eigenes Kind zu bekommen, ist für viele Paare ein großer Wunsch und ein wichtiger Bestandteil ihrer Lebensplanung – doch nicht immer tritt eine Schwangerschaft wie erhofft ein. Wenn Sie bislang vergeblich auf Ihr Wunschkind warten, sind Sie nicht allein: Weltweit sind etwa 15 % aller Paare betroffen. In Deutschland hat etwa jedes sechste Paar Schwierigkeiten, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Zudem ist in den Industrienationen ein stetiger Rückgang der Fruchtbarkeit zu beobachten, dessen Ursachen bisher nicht vollständig geklärt sind.

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben – sowohl bei der Frau als auch beim Mann. Die Suche nach den Gründen kann manchmal etwas Zeit in Anspruch nehmen, doch eine gezielte Diagnostik hilft Ihnen, Klarheit zu gewinnen und mögliche Wege aufzuzeigen. Auch wenn nicht immer eine eindeutige Ursache gefunden wird, gibt es dennoch Möglichkeiten, Ihren Wunsch nach einem eigenen Kind zu erfüllen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick zu den häufigsten Ursachen und erklären, welche Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten Ihnen helfen können. 

Ab wann spricht man von unerfülltem Kinderwunsch?

Offiziell spricht man von unerfülltem Kinderwunsch, wenn trotz regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr über 12 Monate keine Schwangerschaft eintritt oder wenn Schwangerschaften wiederholt in Fehlgeburten enden. Spätestens nach einem Jahr oder zwei erlittenen Fehlgeburten sollten Sie den Ursachen nachgehen und sich ärztliche Unterstützung suchen. Da die weibliche Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter schneller abnimmt, sollten sich Frauen ab 35 Jahren bereits nach 6 Monaten erfolgloser Kinderwunschzeit an ihren Gynäkologen oder an einen Reproduktionsmediziner wenden.
 
Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine immense emotionale Belastung darstellen und das Leben von Frauen und Männern stark beeinflussen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Unfruchtbarkeit deshalb als Krankheit ein.  Die Ursachen liegen in etwa in 30–40 % der Fälle bei der Frau, zu 30–40 % beim Mann und in den restlichen Fällen in einer Kombination beider Partner. Manchmal bleiben sie auch unbekannt. Eine gezielte medizinische Abklärung sollte deshalb immer Frau und Mann einbeziehen. 

Die häufigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch bei Frauen

Bei Frauen sind oft körperliche oder hormonelle Faktoren, das Alter, Vorerkrankungen oder genetische Einflüsse die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch. Die häufigsten Gründe, die eine Schwangerschaft oder Geburt erschweren oder verhindern, sind: 
 
  • Hormonelle Störungen
    Erkrankungen wie das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder Schilddrüsenfehlfunktionen (z. B. Hashimoto-Thyreoiditis) können den Zyklus und den Eisprung negativ beeinflussen.
  • Endometriose
    Bei dieser chronischen Erkrankung wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter und kann zu Entzündungen, Verwachsungen und einer beeinträchtigten Eizellqualität führen.
  • Eileiterprobleme
    Verklebte, verschlossene oder fehlgebildete Eileiter können verhindern, dass die Eizelle in die Gebärmutter gelangt.

  • Vorzeitige Eierstockinsuffizienz
    Eine frühzeitige Erschöpfung der Eierstockfunktion führt dazu, dass betroffene Frauen bereits vor dem 40. Lebensjahr kaum oder keine befruchtungsfähigen Eizellen mehr produzieren.

  • Uterusanomalien
    Angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter oder Veränderungen wie Myome können die Einnistung der befruchteten Eizelle stören.  

  • Blutgerinnungsstörungen
    Genetische Mutationen wie das Faktor-V-Leiden können zu Durchblutungsproblemen führen und das Risiko für frühe Fehlgeburten erhöhen.

  • Infektionen
    Chronische Entzündungen, z. B. verursacht durch Chlamydien oder Mykoplasmen, können die Eileiter schädigen oder die Gebärmutterschleimhaut so verändern, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.
  • Genetische Ursachen
    Erbliche Chromosomenanomalien (z. B. Turner-Syndrom, balancierte Translokationen) können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder zu wiederholten Fehlgeburten führen. 

  • Therapien und Medikamente
    Krebstherapien (Chemotherapie, Bestrahlung) und bestimmte Medikamente können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. 

  • Lebensstilfaktoren und Umweltgifte
    Drogenkonsum, übermäßiger Alkoholgenuss, Rauchen sowie Pestizide, Weichmacher (BPA) und Schwermetalle können hormonelle Störungen auslösen und die Fruchtbarkeit senken.

  • Starkes Unter- oder Übergewicht
    Wenn das Körpergewicht stark vom Normalgewicht abweicht, kann dies den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und zu Zyklusstörungen oder fehlendem Eisprung führen.
  • Alter der Frau
    Mit zunehmendem Alter nehmen Anzahl und Qualität der Eizellen ab, was die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verringert.

Auch wenn die Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch vielfältig sind, gibt es heute zahlreiche medizinische Möglichkeiten, die Sie auf Ihrem Weg zum Wunschkind unterstützen. Sie sind mit Ihren Sorgen nicht allein – eine individuelle Diagnostik, eine gezielte Behandlung und eine vertrauensvolle ärztliche Begleitung können Ihnen neue Chancen eröffnen.

 

Welche Untersuchungen werden bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch durchgeführt?

Wenn Sie nicht schwanger werden oder wiederholt Fehlgeburten erleiden, sollte Ihr Gynäkologe gezielte Untersuchungen veranlassen oder Sie an einen erfahrenen Reproduktionsmediziner überweisen. Anhand der Ergebnisse kann eine individuelle Behandlung eingeleitet werden, die Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erhöht.
Welche Untersuchungen notwendig sind, hängt von Ihrer medizinischen Vorgeschichte und den ersten Befunden ab. Ihr Arzt wählt gezielt die passenden Tests aus, um unnötige Untersuchungen zu vermeiden und die bestmögliche Behandlungsstrategie zu entwickeln. Folgende Diagnostikverfahren können durchgeführt werden:

  • Zyklusmonitoring

    Über mehrere Wochen hinweg werden Ultraschalluntersuchungen und Hormonmessungen durchgeführt. Ziel ist es, festzustellen, ob und wann ein Eisprung stattfindet und ob die Gebärmutterschleimhaut optimal auf eine Einnistung vorbereitet ist. Besonders bei unregelmäßigem Zyklus oder Verdacht auf hormonelle Störungen liefert das Zyklusmonitoring wertvolle Hinweise.
  • Hormonstatus bei der Frau
    Folgende Werte werden überprüft: 

    • FSH & LH → steuern die Eizellreifung
    • Östradiol → wichtig für den Zyklus und die Eizellqualität
    • Progesteron → entscheidend für die zweite Zyklushälfte und die Einnistung
    • AMH (Anti-Müller-Hormon) → gibt Auskunft über die Eizellreserve
    • Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4) → beeinflussen die Fruchtbarkeit
    • Prolaktin → zu hohe Werte können den Eisprung unterdrücken 


  • Untersuchung der Eileiterdurchgängigkeit

    Um die Durchgängigkeit der Eileiter zu überprüfen, wird eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

  • Untersuchung der Gebärmutter
    Mittels Ultraschall wird die Gebärmutterform und -größe sowie die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut untersucht. Zudem können Myome, Polypen oder Hinweise auf Endometriose und Adenomyose erkannt werden. Bei Verdacht auf Fehlbildungen, Verwachsungen oder Polypen kann eine Hysteroskopie mit kleiner Kamera durchgeführt werden.
  • Genetische Untersuchungen
    Genetische Tests, wie die Karyotyp-Analyse oder ein Thrombophilie-Test, können Chromosomenanomalien und genetische Mutationen aufdecken.
  • Immunologische Untersuchungen
    Autoimmunerkrankungen wie das Antiphospholipid-Syndrom oder Spermien-Antikörper können die Einnistung oder Befruchtung erschweren. Solche Tests sind besonders bei wiederholten Fehlgeburten oder unerklärter Unfruchtbarkeit sinnvoll.
  • Mikrobiologische Tests
    Chronische Infektionen oder ein gestörtes vaginales Mikrobiom können die Gebärmutterschleimhaut beeinträchtigen und eine Schwangerschaft erschweren. Ein Screening auf Bakterien oder Entzündungen hilft, versteckte Ursachen zu erkennen und gezielt zu behandeln.


All diese Untersuchungen dienen dazu, die Ursache für Ihren unerfüllten Kinderwunsch gezielt zu erkennen und Ihnen eine Behandlung zu ermöglichen, die genau auf die Bedürfnisse Ihres Körpers zugeschnitten ist. Gemeinsam wird ein Weg gefunden, der Sie Ihrem Wunsch nach einem eigenen Kind näherbringt. 

Die häufigsten Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch bei Männern

Die männliche Fruchtbarkeit hängt maßgeblich von der Qualität und Anzahl der Spermien ab. Häufige Gründe für eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit von Männern sind:

  • Verminderte Spermienqualität
    Zu wenige, unbewegliche oder fehlgebildete Spermien können die Befruchtung erschweren.

  • Hormonelle Störungen
    Ein Ungleichgewicht von Testosteron, FSH oder LH kann die Spermienproduktion negativ beeinflussen.
  • Hodenhochstand (Kryptorchismus)
    Unbehandelte oder spät behandelte Hodenhochstände in der Kindheit können die Spermienproduktion dauerhaft beeinträchtigen.
  • Varikozelen (Krampfadern im Hoden)
    Erweiterte Venen im Hodenbereich können die Temperatur erhöhen und so die Spermienqualität verschlechtern.

  • Infektionen und Erkrankungen
    Diabetes, Hoden- und Prostatakrebs, Autoimmunkrankheiten oder unbehandelte Infektionen wie Chlamydien können die Fruchtbarkeit mindern.
  • Genetische Faktoren
    Chromosomenanomalien (z. B. Klinefelter-Syndrom) oder Mutationen im Y-Chromosom können zur Unfruchtbarkeit führen.
  • Therapien und Medikamente
    Krebstherapien (Chemotherapie, Bestrahlung) und bestimmte Medikamente wie Anabolika, Antidepressiva oder Betablocker können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.
  • Erektions- und Ejakulationsstörungen
    Probleme wie eine retrograde Ejakulation (Rückfluss des Spermas in die Blase) oder Impotenz können die natürliche Zeugung erschweren.
  • Lebensstilfaktoren und Umweltgifte
    Drogenkonsum, übermäßiger Alkoholgenuss, Rauchen sowie Pestizide, Weichmacher (BPA) und Schwermetalle können die Spermienqualität mindern.
  • Starkes Unter- oder Übergewicht
    Wenn das Körpergewicht stark vom Normalgewicht abweicht, kann dies den Hormonhaushalt stören und zu reduzierter Spermienqualität führen.
  • Alter des Mannes
    Mit zunehmendem Alter sinkt die Spermienproduktion und genetische Defekte in den Samenzellen nehmen zu.


Eine eingeschränkte Fruchtbarkeit kann vielfältige Ursachen haben, dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihre Zeugungsfähigkeit zu verbessern oder alternative Wege zum Wunschkind zu finden. Eine gezielte Diagnostik und eine individuell angepasste Behandlung durch erfahrene Fachärzte können oftmals helfen.
 
 

Welche Untersuchungen werden bei Männern mit unerfülltem Kinderwunsch durchgeführt?

Bleibt eine Schwangerschaft aus oder kommt es wiederholt zu Fehlgeburten, sollte immer auch der Mann medizinisch untersucht werden. Urologen, Andrologen oder Reproduktionsmediziner führen gezielte Tests durch, um die möglichen Ursachen zu finden. 
Welche Tests sinnvoll sind, entscheidet der behandelnde Arzt anhand Ihrer medizinischen Vorgeschichte und der ersten Untersuchungsergebnisse. Häufig kommen folgende Diagnostikverfahren zum Einsatz:

  • Hormonstatus beim Mann
    Diese Werte werden überprüft: 

    • Testosteron → wichtig für die Spermienproduktion
    • SHBG → beeinflusst den Testosteron-Spiegel
    • FSH & LH → steuern die Funktion der Hoden
    • Prolaktin → ein Überschuss kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen
       
  • Spermiogramm
    Ein Spermiogramm ist eine der wichtigsten Untersuchungen bei unerfülltem Kinderwunsch. Es analysiert die Qualität der Spermien anhand folgender Parameter: 
     
    • Spermienzahl → Konzentration pro Milliliter
    • Motilität → Beweglichkeit der Spermien
    • Morphologie → Form und Struktur der Spermien
    • pH-Wert und Ejakulatmenge
       
  • Ejakulatanalyse auf Infektionen
    Eine Untersuchung auf bakterielle Infektionen oder Entzündungen der Samenwege kann klären, ob eine Entzündung die Spermienqualität beeinträchtigt.
  • Genetische Untersuchungen
    Bei stark eingeschränkter Spermienproduktion oder Azoospermie (keine Spermien im Ejakulat) können genetische Tests auf Y-Chromosom-Defekte oder das Klinefelter-Syndrom hinweisen.
  • Hodenbiopsie (TESE – Testikuläre Spermienextraktion)
    Wenn keine Spermien im Ejakulat gefunden werden, kann durch eine Hodenbiopsie geprüft werden, ob im Hodengewebe noch Spermien produziert werden, die für eine künstliche Befruchtung (ICSI) genutzt werden können.

Eine gründliche Diagnostik ist der erste Schritt, um die Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches beim Mann zu erkennen und gezielt zu behandeln. Dank moderner Methoden lassen sich viele Fruchtbarkeitsstörungen heute erfolgreich therapieren oder umgehen – oft gibt es mehr Möglichkeiten, als man zunächst denkt.


 

Diese Behandlungsmethoden können Ihnen bei unerfülltem Kinderwunsch helfen

Wenn eine natürliche Schwangerschaft ausbleibt, gibt es verschiedene medizinische Behandlungsansätze, die Ihre Fruchtbarkeit verbessern oder eine Befruchtung gezielt unterstützen können. Die Wahl der passenden Therapie hängt von Ihren individuellen Untersuchungsergebnissen ab:

  • Hormontherapien
    Hormonelle Störungen sind häufig die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch. Bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus, PCOS oder Gelbkörperschwäche kann eine gezielte Hormonbehandlung helfen: Clomifen und Letrozol regen den Eisprung an, während Gonadotropine (FSH, LH) die Eizellreifung intensivieren. Progesteronpräparate fördern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und unterstützen die Einnistung. In einigen Fällen werden auch Schilddrüsenhormone oder Metformin eingesetzt, um hormonelle Ungleichgewichte zu korrigieren, wie zum Beispiel bei Hashimoto-Thyreoiditis oder PCOS.
     
    Auch bei Männern kann eine hormonelle Behandlung die Fruchtbarkeit verbessern, insbesondere wenn ein Mangel an Testosteron oder Gonadotropinen vorliegt. Durch die gezielte Gabe von FSH und LH kann die Spermienproduktion angeregt werden. Eine Testosterontherapie ist nur unter bestimmten Bedingungen sinnvoll, da sie die körpereigene Spermienbildung beeinflussen kann.
  • Operative Eingriffe
    In manchen Fällen verbessert ein chirurgischer Eingriff die Fruchtbarkeit, indem Hindernisse beseitigt oder Fehlbildungen korrigiert werden. Damit der Embryo bei der Einnistung nicht behindert wird, kann man Myome oder Polypen entfernen. Endometrioseherde beseitigt man, um Entzündungen zu verringern und die Eierstöcke zu entlasten. Eileiteroperationen befreien die Eileiter von Verklebungen oder Blockaden und machen sie wieder durchgängig.
    Bei Männern verbessert eine Varikozelen-Operation die Durchblutung der Hoden und steigert so die Spermienqualität. Wenn Spermien im Ejakulat fehlen, kann eine TESE (Testikuläre Spermienextraktion) helfen, bei der die Spermien direkt aus dem Hoden entnommen werden.
  • Medizinische Kinderwunschtherapien
    Wenn sich Ihr Kinderwunsch nicht auf natürlichem Wege erfüllt, können Ihnen verschiedene Behandlungsmethoden der assistierten Reproduktionstechnik (ART) helfen:
     
    • Intrauterine Insemination (IUI)
      Die aufbereiteten Spermien werden bei einer Insemination direkt in die Gebärmutter eingebracht, um die Befruchtung zu erleichtern. Diese Methode eignet sich besonders bei leichter Einschränkung der Spermienqualität oder ungeklärter Unfruchtbarkeit. Eine Insemination mit Spendersamen kann für zeugungsunfähige Männer, Single Moms by Choice oder Frauenpaare ein Weg zum Wunschkind sein.
    • In-vitro-Fertilisation (IVF)
      Die Eizelle wird bei einer IVF außerhalb des Körpers mit den Spermien zusammengebracht und nach der Befruchtung in die Gebärmutter eingesetzt. Diese Methode eignet sich unter anderem, wenn die Eileiter verschlossen sind oder eine leichte Einschränkung der Spermienqualität vorliegt, und kann ebenfalls mit Spendersamen durchgeführt werden.
    • Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
      Bei einer ICSI wird eine einzelne Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert, die nach erfolgreicher Befruchtung in die Gebärmutter eingesetzt wird. Diese Methode ist hilfreich, wenn die Spermienqualität stark eingeschränkt ist, eine vorherige IVF erfolglos war oder die Spermien durch eine TESE entnommen wurden.

Heute gibt es selbst bei schwierigen Voraussetzungen vielfältige Möglichkeiten, Ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Welche Kinderwunschbehandlung am besten für Sie geeignet ist, hängt von Ihrer ganz individuellen Situation ab. Erfahrene Reproduktionsmediziner können Sie einfühlsam und kompetent auf diesem Weg begleiten.


 

Welchen Einfluss besitzt gesunde Ernährung und wie können Nahrungsergänzungsmittel helfen?

Ein gesunder Lebensstil mit bewusster Ernährung fördert eine natürliche Empfängnis und unterstützt bei Kinderwunschbehandlungen. Ihre Ernährung sollte deshalb bei unerfülltem Kinderwunsch gesund und ausgewogen sein sowie reichlich frisches Gemüse, Obst, gesunde Fette und komplexe Kohlenhydrate enthalten. Ein solcher Speiseplan trägt dazu bei, Ihren Hormonhaushalt zu regulieren und kann die Qualität von Eizellen und Spermien verbessern. Besonders Omega-3-Fettsäuren sowie eine ausreichende Zufuhr von Mikronährstoffen wie zum Beispiel Antioxidantien, Folsäure, Magnesium, Zink und Vitamin D sind wichtig für Ihren Kinderwunsch.
 
Nahrungsergänzungsmittel können Nährstofflücken schließen, sollten jedoch nur gezielt und in Absprache mit Ihrem Arzt, Ernährungsmediziner oder Ernährungsberater eingenommen werden. Besonders wichtig für Frauen mit Kinderwunsch ist die Einnahme von Folsäure (Vitamin B9), da sie das Risiko für Neuralrohrdefekte beim Baby senkt.
 
Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle: Starkes Untergewicht kann Ihren Zyklus beeinträchtigen und den Eisprung ausbleiben lassen. Übergewicht kann hormonelle Ungleichgewichte wie Insulinresistenz oder erhöhte Östrogenwerte auslösen, die sich negativ auf Ihre Fruchtbarkeit auswirken. Bei Männern wirkt sich Übergewicht negativ auf die Hormonbildung sowie die Anzahl, Beweglichkeit und Form der Samenzellen aus. Dabei zählt jedes Kilo: Studien zeigen, dass bereits eine moderate Gewichtsabnahme bei übergewichtigen Frauen und Männern die Chancen auf eine Schwangerschaft deutlich steigern kann.
 
 

Wie Alkohol, Nikotin und Drogen Ihre Fruchtbarkeit beeinflussen

Der Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen kann die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern erheblich beeinträchtigen. Rauchen reduziert die Eizellreserve, beschleunigt die Alterung der Eierstöcke und erhöht das Risiko für Fehlgeburten. Bei Männern verschlechtert Nikotin die Spermienqualität, indem es die Beweglichkeit der Spermien verringert und DNA-Schäden begünstigt.

Auch regelmäßiger Alkoholkonsum kann den Hormonhaushalt stören und die Fortpflanzungsfähigkeit einschränken. Bei Frauen kann Alkohol den Zyklus destabilisieren, den Eisprung hemmen und die Einnistung der befruchteten Eizelle erschweren. Zudem erhöht ein hoher Alkoholkonsum das Risiko für frühe Fehlgeburten. Männer, die häufig Alkohol trinken, produzieren oft weniger und qualitativ schlechtere Spermien, da Alkohol den Testosteronspiegel senken und die Spermienproduktion drosseln kann.
 
Drogen wie Cannabis, Kokain oder Amphetamine können die Fruchtbarkeit massiv beeinträchtigen, indem sie den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, die Spermienqualität mindern oder den Zyklus der Frau stören. Wer sich ein Kind wünscht, sollte daher bewusst auf einen gesunden Lebensstil achten und den Konsum dieser Substanzen möglichst vermeiden.

 

So können alternative Heilmethoden die Kinderwunschbehandlung unterstützen

Neben schulmedizinischen Behandlungen setzen viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch auch auf alternative Heilmethoden. Wenn man diese Ansätze begleitend einsetzt, können Sie den Körper unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern – sie ersetzen jedoch keine ärztlich empfohlene Therapie. 
 
Akupunktur wird häufig als ergänzende Methode in der Kinderwunschbehandlung genutzt. Sie soll die Durchblutung der Gebärmutter fördern, den Hormonhaushalt regulieren und Stress reduzieren. Wissenschaftliche Belege für eine Steigerung der Schwangerschaftsrate gibt es nicht, dennoch berichten viele Frauen von einem positiven Einfluss auf ihren Zyklus und ihr Wohlbefinden. 
 
Da Stress einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben kann, sind Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation wertvolle Begleiter während der Kinderwunschzeit. Sie helfen, das innere Gleichgewicht zu stärken und den Umgang mit emotionalem Druck zu erleichtern. Auch wenn alternative Heilmethoden keine Garantien für eine Schwangerschaft bieten, können sie eine sinnvolle Ergänzung sein, um Körper und Geist in Einklang zu bringen und die herausfordernde Kinderwunschzeit physisch und psychisch gut zu bewältigen.
 
 

Unerfüllter Kinderwunsch und Psyche: Wie Sie mit Druck und Enttäuschung umgehen

Ein unerfüllter Kinderwunsch und die Zeit der Kinderwunschbehandlung sind für viele Paare eine Achterbahn der Gefühle – von Hoffnung und Vorfreude bis hin zu Enttäuschung, Trauer und Frustration. Der Druck, endlich schwanger zu werden, kann Stress in der Partnerschaft auslösen, das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und depressive Verstimmungen begünstigen. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihren Gefühlen bewusst umgehen und sich bei Bedarf Unterstützung holen.
 
Offene Gespräche mit dem Partner und engen Vertrauten können Ihnen dabei helfen, mit diesen Gefühlen umzugehen. Auch professionelle Unterstützung ist oft sinnvoll: Einige Psychotherapeuten haben sich mittlerweile darauf spezialisiert, Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch zu begleiten. In Selbsthilfegruppen können Betroffene Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen. 
 
Die Beziehung zum Partner kann unter der Belastung leiden, insbesondere wenn Sexualität zunehmend mit Leistungsdruck verbunden ist. Um die Intimität zu bewahren, sollten Sie sich bewusst Zeit füreinander nehmen, Nähe ohne den Fokus auf eine Schwangerschaft genießen und über Ihre Sorgen offen sprechen. Eine Paartherapie kann Ihnen helfen, die Beziehung zu stärken. Jeder Mensch verarbeitet den unerfüllten Kinderwunsch und die Zeit der Kinderwunschbehandlung anders – manche brauchen Rückzug, andere Ablenkung oder neue Ziele. Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst und holen Sie sich Unterstützung, wenn die Belastung zu groß wird.

 

Fazit

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann für betroffene Paare eine große emotionale Herausforderung darstellen, doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Ursachen zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern spielen hormonelle, genetische und körperliche Faktoren eine Rolle, ebenso wie der Lebensstil. Eine umfassende medizinische Diagnostik ist daher wichtig, um die bestmögliche Therapie zu finden. 
 
Glücklicherweise gibt es heute viele Behandlungsansätze – von Hormontherapien über operative Eingriffe bis hin zu assistierten Reproduktionstechniken wie Insemination, IVF oder ICSI. Darüber hinaus können eine gesunde Ernährung und ein bewusster Lebensstil die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen.
 
Jedes Paar ist einzigartig, und nicht immer führen die ersten Versuche zum Erfolg. Doch mit der richtigen medizinischen Unterstützung durch erfahrene Gynäkologen und Reproduktionsmediziner gibt es zahlreiche Wege, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Traum vom eigenen Kind zu verwirklichen. 
 

Gehen Sie den ersten Schritt zu Ihrem Wunschkind und vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch mit unseren erfahrenen und einfühlsamen Ärzten. Gemeinsam finden wir den besten Weg für Sie.