Die Kinderwunsch­behandlung
IVF (In-vitro-Fertilisation)

Sie sind nicht allein: In Deutschland ist fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Wir begleiten Sie einfühlsam und mit den neusten Methoden auf Ihrem Weg zum Wunschkind.

Die IVF in Kürze

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) wurde 1978 zum ersten Mal erfolgreich angewendet und wird seitdem ständig verbessert. Der lateinische Begriff bedeutet „Befruchtung im Glas“, da die Eizellen der Frau außerhalb des Körpers mit den Spermien des Partners oder mit Spendersamen zusammengeführt werden. Bei erfolgreicher Befruchtung im Labor wird der Embryo nach wenigen Tagen in die Gebärmutter eingesetzt.

Bis zu 15.000

Kinder werden in Deutschland jährlich mithilfe einer IVF oder ICSI geboren.

Wann Ihnen eine IVF helfen kann

Eine IVF hilft Ihnen auf Ihrem Weg zum Wunschkind, wenn die folgenden Gründe ursächlich für Ihre Kinderlosigkeit sind:

Vereinfachte Grafik einer Gebärmutter mit Eileitern

Fehlende Eileiter, Eileiterblockade oder -schädigung (z.B. durch Operationen und Entzündungen)

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Geringere Chancen auf eine Schwangerschaft durch Endometriose.

Vereinfachte Grafik mit drei Spermien

Leichte Einschränkung der Spermienqualität (bei starker Einschränkung empfiehlt sich eine ICSI)

Vereinfachte Grafik eines Bauches ohne Embryo

Trotz vieler Versuche ist eine Schwangerschaft bislang ohne erkennbare Ursache ausgeblieben.

Ablauf der IVF

1

Voruntersuchungen und Behandlungsstrategie

Wie bei allen Methoden führen wir im Vorfeld genaue Blut- und Ultraschalluntersuchungen durch. Ebenso fertigen wir ein Spermiogramm an. Darauf aufbauend legen wir mit Ihnen die Behandlungsstrategie fest und zeigen Ihnen, wie Sie sich die Spritzen für die Hormonbehandlung ganz einfach selbst verabreichen können.

2

Stimulation der Eierstöcke

Zunächst werden die Eierstöcke mit Hormonen dazu angeregt, mehrere Eizellen heranreifen zu lassen. Die Stimulation startet zwischen Zyklustag 2 und 4. Gemäß Stimulationsplan verabreichen Sie sich die Spritzen täglich über einen Zeitraum von 10 bis 14 Tagen. Während der Stimulationsphase führen wir 1 bis 2 Ultraschalle durch.

3

Auslösen des Eisprungs

Durch die Ultraschalle ermitteln wir den idealen Zeitpunkt für die Auslösung des Eisprunges und die Entnahme der Eizellen.
Ca. 36 Stunden nach Verabreichung der Auslösespritze entnehmen wir Ihre Eizellen.

4

Eizellentnahme (Follikelpunktion), Spermienaufbereitung und Befruchtung

Bei der Follikelpunktion zur Eizellentnahme wird eine dünne Nadel an einer vaginalen Ultraschallsonde angebracht. Unter Ultraschallsicht führen wir die Nadel behutsam in die Eierstöcke ein, um die Eizellen zu entnehmen.
Damit der Vorgang für Sie angenehmer ist, erhalten Sie eine leichte und kurze Schlafnarkose.

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Am Tag der Eizellentnahme benötigen wir die Spermien. Wir bereiten die Samenprobe in unserem Labor auf und bringen die Samen- und Eizellen anschließend in einem Kulturmedium zusammen.

5

Kultivierung der befruchteten Eizellen

Der Vorgang der Befruchtung erfolgt nun außerhalb des Körpers. Haben sich Eizellen befruchten lassen, so kann deren weitere Entwicklung für bis zu 5 Tage beobachtet werden. Zur Unterstützung der zweiten Zyklushälfte erhalten Sie von uns Medikamente, die den Prozess günstig beeinflussen.

6

Einsetzen des Embryos in die Gebärmutter (Embryonentransfer) und Kryokonservierung

2 bis 5 Tage nach der Eizellentnahme werden 1 oder maximal 2 Embryonen zurück in die Gebärmutter gesetzt. Hierbei wird ein dünner Katheter durch die Scheide und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Der Prozess dauert in der Regel nur wenige Minuten und ist schmerzfrei.

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Die Übertragung von mehr als zwei Embryonen führt zu keiner weiteren Erhöhung der Schwangerschaftsrate. Lediglich das Mehrlingsrisiko wird gesteigert.
Weitere, geeignete Embryonen können wir durch Kryokonservierung einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt verwenden.

7

Schwangerschaftstest

14 Tage nach dem Einsetzen der Embryonen führen wir einen Schwangerschaftstest durch und überprüfen, ob Sie schwanger geworden sind.

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Die möglichen Risiken einer IVF

Überstimulationssyndrom

Im Rahmen der Stimulation der Eierstöcke ist eine überschießende Reaktion der Eierstöcke möglich. Die Eierstöcke sind dann deutlich vergrößert und es kann zu Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle kommen. Das Thromboserisiko kann dann vorübergehend erhöht sein. Diese Komplikation tritt jedoch selten auf. Betroffen sind hier am ehesten junge Frauen mit hohem Eizellvorrat.

Bereits im Vorfeld klären wir über das individuell bestehende Risiko auf und halten die Stimulationsdosis so gering wie möglich. Auch im Therapieverlauf gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Risiko für eine solche Überstimulation gering zu halten.

 

Gewebeverletzungen

Die Eizellen werden durch einen kurzen operativen Eingriff entnommen. Wie bei anderen Operationen auch, kann es hier ebenfalls zu Blutungen, Infektionen und Verletzungen von Nachbarorganen (Blase, Darm) kommen. Diese Komplikationen sind äußerst selten, die Eizellentnahme ist somit kein gefährlicher Eingriff.

Eileiterschwangerschaften

Eine IVF wird häufig bei Frauen mit vorgeschädigten Eileitern durchgeführt. Mittels IVF haben auch diese Frauen gute Chancen auf eine Schwangerschaft, da die Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers geschieht und die Eileiter umgangen werden. Auch wenn der Embryo direkt in die Gebärmutter eingebracht wird, kommt es durch die Bewegungen der Gebärmuttermuskulatur zum „Wandern des Embryos“.

Der Embryo sucht sich also gewissermaßen die Stelle aus, an der er sich einnistet. Eine Bewegung des Embryos kann auch in Richtung der vorgeschädigten Eileiter erfolgen. Dann kann es zur Einnistung des Embryos im Eileiter kommen, was für die Frau potenziell gefährlich sein kann, sofern es erst spät bemerkt wird.

Die Erfolgschancen einer IVF

Laut aktuellem Deutschem IVF-Register Jahrbuch 2021/2022 lag die Geburtenrate pro Embryotransfer bei der IVF und ICSI durchschnittlich bei 23,4 %. Dies ist jedoch individuell sehr verschieden und hängt in hohem Maße von den Ursachen der Kinderlosigkeit und dem Alter der Frau ab. So liegt die Geburtenrate bis zum 32. Lebensjahr bei über 30 %, während sie sich im Alter von 40 Jahren auf 15 % reduziert.

„Insgesamt ist die In-vitro-Fertilisation eine effektive und etablierte Methode der Kinderwunschbehandlung.“

Dr. med. Erwin Strehler (Ärztlicher Leiter)

Kosten und Kostenübernahme bei einer IVF

Wenn eine Schwangerschaft auf natürlichem Weg ausbleibt, führen wir zuerst verschiedene Untersuchungen bei Frau und Mann durch, um die möglichen Ursachen festzustellen. Die Kosten für diese Untersuchungen übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen meist vollständig.

Die Kosten für eine IVF betragen bei gesetzlich versicherten Patienten pro Zyklus etwa 650 bis 750 €. Hinzu kommen Ausgaben für die benötigten Medikamente, die je nach individuellen Voraussetzungen zwischen 800 und 1.800 € liegen. Die Kostenunterschiede kommen unter anderem durch die Eizellreserve und das Alter der Frau zustande. Vor Beginn der Behandlung sollten Sie die Bedingungen und Leistungen Ihrer Krankenkasse prüfen, da die Kostenübernahme je nach Versicherungsart variiert.

Gesetzliche Krankenversicherung

Die GKV beteiligt sich nach gesetzlicher Regelung mit 50 % an den Kosten für bis zu drei IVF-Behandlungszyklen. Dazu müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:

  • das Paar muss miteinander verheiratet sein
  • Alter der Frau: 25 bis 40 Jahre
  • Alter des Mannes: 25 Jahre bis 50 Jahre
  • die Unfruchtbarkeit wurde ärztlich festgestellt
  • die Erfolgsaussicht der Kinderwunschbehandlung wurden attestiert
  • Ei- und Samenzellen müssen von dem Paar stammen (kein Spendersamen)

Nach der Geburt eines Kindes können Sie diese Beteiligung erneut in Anspruch nehmen. Einige Krankenkassen haben ihre finanzielle Unterstützung für Kinderwunschpaare aufgestockt. Es lohnt sich zu vergleichen und frühzeitig bei Ihrer Krankenkasse nachzufragen.

Private Krankenversicherung

Anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung, die immer das Paar im Blick hat, gilt bei der privaten Krankenversicherung das Verursacherprinzip. Das heißt, die private Versicherung desjenigen Partners, bei dem die (Haupt-) Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch liegt, übernimmt bis zu 100% der Kosten. Dies gilt auch, wenn die Partnerin oder der Partner gesetzlich versichert ist. Das Paar muss nicht zwingend verheiratet sein. Da sich die Verträge und Leistungen der privaten Krankenversicherungen jedoch unterscheiden, sollten Sie sich frühzeitig bei Ihrer Krankenkasse informieren.

Eine Mitarbeiterin von Next Fertility Ulm schreibt etwas in ein Formular

Ihr Weg zum Wunschkind

In unserer Praxis finden regelmäßig offene und kostenfreie Infoabende statt – dazu laden wir Sie recht herzlich ein. Gehen Sie den ersten Schritt auf dem Weg zum Wunschkind und lernen Sie in ungezwungener Atmosphäre unsere Ärzte und Behandlungsräume kennen.

FAQ

Wie kann ich mehr über die Kinderwunschbehandlung bei Next Fertility Ulm erfahren?

Wenn Sie unsere Ärzte und Praxisräume zunächst unverbindlich kennenlernen möchten, laden wir Sie recht herzlich zu unseren Infoabenden ein, die wir in regelmäßigen Abständen durchführen. Wenn Sie ein individuelles Gespräch bevorzugen oder eine umfassendere Beratung möchten, können Sie einen Termin zum Erstgespräch buchen.

Was muss ich zum Erstgespräch mitbringen?

Gesetzlich Versicherte werden immer als Paar behandelt. Frau und Mann benötigen daher ihre Versichertenkarten sowie je eine Überweisung des Gynäkologen, Urologen oder Hausarztes. Privatversicherte benötigen keine Überweisung. Für alle gilt: Informieren Sie sich vorab über die Leistungen Ihrer Krankenkasse und bringen Sie bereits vorhandene Untersuchungsergebnisse mit.

Wie lange dauert die Behandlung?

Behandlung gliedert sich in drei Zeitabschnitte:

  • Vorzyklus (nicht immer notwendig; Beginn ca. 14 Tage vor Behandlungsbeginn)
  • Stimulationsphase, Eizellentnahme, Embryotransfer (ca. 14 Tage)
  • Gelbkörperphase/Zeit bis zum Schwangerschaftstest (16 Tage)

Wie oft muss ich für einen IVF-Behandlungszyklus in die Praxis kommen?

Die Anzahl der Voruntersuchungen ist individuell verschieden. Nach ihrem Abschluss sind während der hormonellen Stimulationsphase meist drei bis vier Kontrolluntersuchungen notwendig. Für die Eizellentnahme und den Embryotransfer sind zwei weitere Termine nötig.

Was ist der Unterschied von IVF und ICSI?

Die meisten Schritte sind bei IVF und ICSI identisch, nur der Ablauf der Befruchtung unterscheidet sich. Bei einer IVF bringen wir die Eizellen mit den aufbereiteten Spermien in einer Petrischale zusammen. Die Samen dringen aus eigener Kraft in die Eizelle ein.

Bei der aufwändigeren und damit auch teureren ICSI injizieren wir hingegen ein einzelnes Spermium direkt in Ihre Eizelle. Neue Studien zeigen, dass die Erfolgsrate bei einer ICSI nur dann erhöht ist, wenn die Spermienqualität stark eingeschränkt ist. Bei einer normalen männlichen Fruchtbarkeit bringt die ICSI im Vergleich zur IVF keinen Vorteil.